Bösartige Tumore der Nase und Nasennebenhöhlen sind relativ selten und sind häufig nur schwierig von den deutlich häufiger auftretenden chronischen Infektionen der Nasennebenhöhlen zu unterscheiden. Gleichzeitig ist ein möglichst frühzeitiges Erkennen solcher Tumore wichtig, um eine möglichst hohe Heilungsrate erzielen zu können.
Tumore der Nase und Nasennebenhöhlen treten häufig einseitig auf. Typische Symptome sind deshalb häufig einseitige Einschränkungen der Nasenatmung sowie eine, teils auch blutige, einseitige Sekretion der Nase und ein Druckgefühl der betroffenen Nasenseite. Fortgeschrittene bösartige Tumoren können in die Mundhöhle, die Augenhöhle oder das Schädelinnere einwachsen und hier zu Schädigungen und Schmerzen führen.
Eine Unterart bösartiger Tumore der Nasennebenhöhlen (Adenokarzinom) wird durch die Exposition von bestimmten Holzstäuben verursacht. Bei Betroffenen, die beruflich diesen Holzstäuben ausgesetzt sind oder waren ist dieser Tumor deshalb als Berufskrankheit anerkannt. Andere Unterarten bösartiger Tumore der Nasennebenhöhlen (Plattenepithelkarzinome) treten vermehrt bei Rauchern auf.
Anhand des Ergebnisses der feingeweblichen Art des Tumors und den Ergebnissen der Untersuchungen zur Ausbreitung des Tumors wird im Rahmen unseres interdisziplinären Kopf-Hals-Tumorzentrums vorab leitliniengerecht das individuell geeignetste Behandlungsverfahren festgelegt. Neben konservativen Verfahren stehen insbesondere operative Maßnahmen von außen oder auch endoskopisch zur Verfügung. Gerade bei dieser Art von Tumoren ist die exakte präoperative Planung zur größtmöglichen Schonung wichtiger benachbarter Strukturen von besonderer Bedeutung. Dabei werden der Zugang und das Ausmaß der Operation dem Bedarf der Erkrankung und Ausdehnung des Befundes individuell angepasst, um neben der sorgfältigen onkologischen Entfernung des Tumors den Erhalt bedeutender Nachbarschaftsstrukturen wie der Schädelbasis und des Auges geachtet. Oftmals bei dieser Art des Tumors nach der operativen Entfernung noch eine ergänzende Bestrahlungstherapie empfehlenswert.