Der Kehlkopf befindet sich oberhalb der Luftröhre und wird aus mehreren Knorpeln gebildet, die mit Schleimhaut bedeckt sind. Den zentralen Anteil des Kehlkopfes bilden die Stimmlippen, die entscheidend für die Stimmbildung verantwortlich sind. Gleichzeitig ist eine regelrechte Funktion des Kehlkopfes erforderlich, damit es nicht zu einem Verschlucken von Speisen in die Luftröhre kommt.
Je nach genauer Lage eines bösartigen Tumors des Kehlkopfes kann dieser durch das Auftreten von Heiserkeit, Schluckstörungen oder Luftnot auffällig werden. Da Heiserkeit oftmals ein Frühsymptom für das Vorliegen eines Kehlkopfkrebses ist sollte bei Andauern einer Heiserkeit von mehr als drei Wochen eine hno-ärztliche Untersuchung erfolgen.
Typische Ursachen für die Entstehung eines Kehlkopfkrebses sind vor allem Rauchen und in einem geringeren Umfang auch regelmäßiger Alkoholkonsum. Eine seltenere Ursache für bösartige Tumore des Kehlkopfes ist die langfristige Inhalation von Asbeststäuben.
Nach Klärung der feingeweblichen Art des Tumors und genauer Untersuchung der Ausbreitung des Tumors wird im Rahmen unseres interdisziplinären Kopf-Hals-Tumorzentrums vorab leitliniengerecht das individuell geeignetste Behandlungsverfahren festgelegt. Bei einer operativen Entfernung des Tumors passen wir den Zugang und das Ausmaß der Operation gezielt an den individuellen Befund an, um neben der sorgfältigen onkologischen Entfernung des Tumors bedeutsame Funktionen wie das Sprechen und Schlucken bestmöglich zu erhalten. Bei Tumoren, die sich auf den Kehlkopf beschränken, ist die Entfernung des Tumors oftmals laserchirurgisch durch den Mund möglich, wodurch die Belastung für den Patienten möglichst geringgehalten werden kann. Insbesondere bei früh diagnostizierten Tumoren lässt sich so durch einen nur wenig belastenden Eingriff eine sehr hohe Heilungsrate erzielen Bei fortgeschrittenen Tumoren ist je nach Ausdehnung die zeitgleiche Mitentfernung von Lymphknoten des Halses erforderlich, Ist der Tumor so weit fortgeschritten, dass für eine vollständige der Entfernung des Tumors der gesamte Kehlkopf mitentfernt werden muss existieren lässt sich heutzutage durch den Einsatz von speziellen Stimmprothesen eine meist sehr gute Stimmrehabilitation erzielen. Alternativ oder ergänzend zu einer operativen Therapie kann bei speziellen Tumorformen eine alleinige Bestrahlungstherapie oder bei sehr großen Tumoren eine Kombinationstherapie aus Bestrahlungs- und Chemotherapie sinnvoll sein. Welches Therapieverfahren am sinnvollsten ist wird dabei auf Basis der individuellen Situation festgelegt. Nach Abschluss der Behandlung bieten wir unseren Patienten eine langfristige ambulante Tumornachsorge bei uns an, die abwechselnd mit den Nachsorgeuntersuchungen bei dem niedergelassenen HNO-Arzt erfolgt.